luna sui canali
Ich stehe hier, wo das Pflaster feucht ist und die Nacht den Tag verschluckt hat. Es ist still, eine Stille, die nicht leer ist, sondern gefüllt mit dem leisen Atmen der Stadt. Über mir, riesig und fast unheimlich nah, hängt der Vollmond. Sein Licht ist nicht kalt, es ist ein milchiges, sanftes Leuchten, das den feinen Nebel durchdringt, der über dem Wasser liegt.
Die Melodie des Sturms
Ich stehe am Fenster, die Handflächen leicht gegen das kalte Glas gepresst, und atme den Augenblick ein. Es ist ein Moment, der sich von der linearen Zeit gelöst hat, ein Vakuum, in dem die Welt draußen in einem einzigen, dramatischen Atemzug gefangen ist. Ich bin geschützt, doch die Kälte des Glases dringt wie eine Ahnung der draußen tobenden Elemente bis in meine Knochen. Es ist nicht die Kälte des Winters, sondern die scharfe, feuchte Kälte eines Herbststurms, der das Wasser des Sees aufwühlt und die Luft mit einer elektrischen Spannung auflädt.
Porta d’acqua
Der Nebel schluckt die Konturen der Welt. Ich stehe hier, am Rand des Rio de la Veste, und atme die feuchte, salzige Kälte ein, die nach altem Stein und schlafendem Wasser riecht. Es ist ein Geruch, der in die Knochen kriecht und gleichzeitig die Seele beruhigt. Das...


